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Pfeil und Ferse

"Ein stechender Schmerz durchfuhr auf der Stelle Achill bis ans Herz hinan, und wie ein unterhöhlter Turm stürzte er plötzlich zu Boden."  
Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertum; Köln 2011 (1838-40); S. 568

Bekanntlich wurde Achill von seiner Meeresgöttin-Mutter in den Fluss Styx getaucht, der unverwundbar macht; bis auf die Ferse, an der sie ihn hielt. Unsere verletzlichste Stelle: der Ort der Mutterbindung und des Mutterhalts, entstanden, um uns vor den Einschlägen des Lebens zu schützen. Wenn Achill in die Ferse oder wir ins Herz getroffen werden, zerbricht nicht nur ein Stück der Welt, sondern der Ort, von dem aus wir der Welt Begegnen können. Die wertvollste Stelle, nicht nur weil sie so verwundbar macht - sie ist der Ort der höchsten Produktivität (laufen und lieben). Auch: das 'Meer' als Metapher des 'Unbewußten' und der unentwirrbare 'Nabel' des `'Traums`.

31. August 2023