Ruhe sanft
“Warum lässt man mich nicht in Ruhe.”
Peter Fischli / David Weiss: Findet mich das Glück?; Köln 2003; Nr. 59
Die beiden Künstler Fischli und Weiss kennt man u.a. durch die Installation bzw. durch den dazugehörigen Film “Der Lauf der Dinge” (1987), in dem eine fast halbstündige Kettenreaktion verschiedenster Elemte / Vorrichtungen physikalischer / chemischer Art gezeigt wird. Zum einen veranschaulicht der Film, dass der “Lauf der Dinge”, obwohl ja durch Ursache und Wirkung determiniert, eher einer absurden Abfolge, denn einer strengen Choreografie ähnelt und dass zum anderen “der Lauf der Dinge” an einem seidenen Faden hängt und keineswegs vom ersten Impuls bis zum letzten Effekt vertrauenserweckend linear voran schreitet (Und natürlich noch vieles mehr: das Ganze sieht bedrohlich und fremdartig, billig und fantasievoll aus usf.)
Vor diesem Hintergrund gewinnt auch obige Frage (das Künstler-Buch besteht nur aus diesen “einfachen” Fragen, zwei auf einer Seite) eine andere Tönung - ist halt eben der “Lauf der Dinge”. Aber weiter: ist diese Frage (die ich zutiefst verstehe) nicht eine genuin männliche Frage. D.h., kann man eine neurotisch gefärbte Exit-Präferenz eher Männern als Frauen zuschreiben. Bevor hier die Fallstricke der Genderdebatte weiter ausgelegt werden, schließe ich mit dem Hinweis: die beiden kommen aus der Schweiz.
26. November 2023