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Wer zum Teufel weiß es?

"Oder ist das Leben aller Menschen so wie das von uns ordentlichen Leuten - wie das Leben der Ashburnhams, der Dowells, der Ruffords - ein zerbrochenes, gewitteriges, quälendes und unromantisches Leben, zuzeiten von Schmerzensschreien, von Torheiten, von Tod und tausend Ängsten gezeichnet?"
Ford Madox Ford: Die allertraurigste Geschichte; Zürich 1978 (1915); S. 230

Ja, aber auch ein freudiges, eindrückliches, überschwengliches, unglaubliches, unbegreifliches Leben, zuzeiten von Glücksrufen, von Hilfsbereitschaft, von Geburt und vielen neugierigen Momenten gezeichnet.

Die Mittelmäßigkeit des ordentlichen Lebens entsteht nicht dadurch, dass es nur ‘schlecht’ oder mal so und mal so ist, sondern dass die Dinge immer auf eine bestimmte Art und Weise sein sollen. Die Spießigkeit des Reihenhausbesitzers mit geometrisch angelegten Vorgarten unterscheidet sich hier z.B. nicht von einer autonomen Szene mit ihren eingefrorenen Denkschablonen (wobei ich mich seit jeher frage, wie jemand sich ‘autonom’ nennen kann, ohne sofort in schallendes Gelächter auszubrechen).

10. April 2014