____schwingungsbreite__________________________________

    
 

Wüste, Tod und Musik – Teil 2: Heimsuchung

Am 7. Oktober 2023 wurde also auch Europa heimgesucht. Vielleicht ist es mehr als ein Zufall, dass das Festivlagelände des „Psytrance-Festivals Supernova Sukkot Gathering“ in einer israelischen Wüsten- und Grenzregion liegt. Laut dem Wikipedia-Eintrag wurde das Festival nur zwei Tage vor Beginn auf dieses Areal verlegt. Manchmal ist der Zufall ein Teufel in harmloser Gestalt. Das Programm war angekündigt als Feier von „Freunden, Liebe und unendlicher Freiheit“. Wie bekannt startete die Hamas am Morgen des 7. Oktober 2023 den Angriff auf Israel. Auf dem Festivalgeländer fiel um 7 Uhr der Strom aus und bewaffnete Hamas-Terroristen drangen auf das Gelände ein. Sofern man als Besucher nicht noch fliehen konnte, wobei die Straße ebenfalls von den Terroristen kontrolliert wurde, wurde man ermordet. Die ‚Festival-Bilanz‘: 364 Menschen wurden getötet, viele Menschen verletzt, mehrere Frauen vergewaltigt und getötet oder als Geiseln nach Gaza verschleppt (insgesamt 40 Menschen).

Nun ist es kein islamistisches Phänomen, dass gezielt junge Menschen bei Terroranschlägen ums Leben kommen. Erinnert sei beispielsweise an Anders Behring Breivik. Er beging 2011 die Anschläge in Oslo und auf der Insel Utøya, bei denen insgesamt 77 Menschen, davon 69 junge Teilnehmer eines Zeltlagers der Jugendorganisation der norwegischen Sozialdemokraten, ums Leben kamen. Brevik gab übrigens als Motiv für seine Terrortaten den Kampf gegen den Islam und den Kulturmarxismus an.

Weiterhin ist es kein islamistisches Privileg Musikfestivals und Musikveranstaltungen als Terrorziele auszuwählen. Bekannt geworden ist beispielsweise der Massenmord in der Nähe von Las Vegas am 1. Oktober 2017, bei dem der 64-jährige Stephen Paddock, ein pensionierter und wohlhabender Buchhalter, am letzten Abend des dreitägigen Country-Musik-Festivals ‚Route 91 Harvest‘ mit einer Schusswaffe aus ca. 350 Metern Entfernung 58 Menschen tötete und ungefähr 869 verletzt. Das Motiv der Tat blieb unklar, wobei die islamistische Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) die Tat für sich reklamierte und behauptete, dass der Täter zum Islam konvertiert sei, ohne Beweise dafür vorlegen zu können.

Dennoch fällt auf, das islamistisch motivierte Terrorakte auf Konzerte und Musikveranstaltungen zielen. Nun mag das auch nach Terroristenlogik pragmatische Gründe haben, da hier viele Menschen auf engem Raum versammelt sind und die Sicherheitsvorkehrungen wahrscheinlich nicht immer den höchsten Standards entsprechen. Dennoch scheint der Islamismus– oder sollte man es weiter fassen, der Islam? – eine besonders eigenartige Beziehung zur Musik bzw. zu Musikaufführungen zu pflegen.

Terror

Bei den islamistisch motivierten Terroranschlägen in Paris am Freitag, den 13. November 2015, die an fünf verschiedenen Orten stattfanden, wurden nach Angaben der französischen Regierung 130 Menschen getötet und 683 verletzt. Im Bataclan-Theater spielte an diesem Abend die US-amerikanische Rockband Eagles of Death Metal ein Konzert vor etwa 1500 Konzertbesuchern. Beim Terrorangriff feuerten die Terroristen zunächst ca. zehn Minuten lang mit Kalaschnikow-Sturmgewehren in das Publikum und warfen Handgranaten in die Menge. Die Folge: viele Verletzte, teilweise schwer und insgesamt 89 ermordetet Menschen.

Ein weiterer Terroranschlag fand in Manchester am 22. Mai 2017 nach einem Popkonzert der US-amerikanischen Sängerin Ariana Grande in der Manchester Arena verübt (das Konzert fand im Rahmen ihrer Dangerous Woman Tour statt). Das islamistische Selbstmordattentäter hat vermutlich eine in einem Rucksack versteckte Sprengladung detonieren lassen, die mit zahlreichen Metallteilen wie Muttern und Schrauben gespickt war. Folge: 23 Menschen, darunter der Attentäter, wurden getötet (das jüngste Opfer war 8 Jahre alt). Die Anzahl der insgesamt Verletzten wurde später auf über 800 korrigiert. Auch hier bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zur Tat. Ein IS-Sprecher bezeichnete das Musikort als einen „schamlosen Konzertsaal“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Terroranschlag_in_Manchester_am_22._Mai_2017, abgerufen am 09.04.2024).

Auch beim Terroranschlag in Moskau am 22. März 2024 reklamierte der Islamische Staat, bzw. der IS-Ableger „"Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) die Tat für sich. Maskierte und bewaffnete Angreifer waren in die ausverkaufte und mit über 6.000 Personen besetzte "Crocus City Hall" eingedrungen, wo die russische die Rockgruppe Piknik auftreten sollte. Die Terroristen schossen wahllos in die Menge und zündeten im Gebäude Brandsätze, Explosionen waren zu hören. Die Folge: 143 Todesopfer und über 180 Verletzte.

27. September 2024